Was für ein Farbspiel, welch unglaubliches Licht.
Manchmal hat man Glück und einer dieser unbeschreiblich schönen Herbsttage liegt an einem Wochenende. Dann fahre ich raus aufs Land, in die Berge und denke kurz über ein Leben auf dem Land nach.
Manchmal regnet es aber auch genau am Wochenende, und dann muss man sich was einfallen lassen, um nicht mit Bob Dylan im Ohr in Depressionen zu verfallen.
Was mich dann am meisten aufheitert ist, etwas mit meinen Händen zu machen, ich verspüre die Notwendigkeit, kreativ zu sein. Und wie auch immer ich das umsetze – die Möbel so lange umstellen, bis neuer Raum entsteht, dekorieren, zeichnen oder basteln –, auch der graueste Tag wird einfach nur schön!
Dieses Wochenende war das Wetter noch wunderschön, und als ich die Bäume und das bunt gefärbte Laub sah, fielen mir sofort die vielen Lederreste ein, die in der Kiste liegen. Ich holte die Farben und Blätter einfach nach Hause. Das ist dabei rausgekommen:
Als Erstes habe ich Vliesofix (von Freudenberg) auf die Lederreste gebügelt, die mich farblich inspirierten (wenn ich keine Lederreste habe, kaufe ich in München gerne bei Leder Hofmann ein – da gibt es auch kleine Reste, will man kein ganzes Stück kaufen).
Mit einem Ahornblatt als Vorlage habe ich eine Schablone gefertigt, auf das verstärkte Leder mehrere Blätter abgezeichnet und ausgeschnitten.
Die Adern habe ich mit der Nähmaschine gesteppt, die fertigen Blätter mit Vliesofix (kann man fast immer gebrauchen) auf den Stoff gebügelt, und die Konturen nachgesteppt.
Schon waren die Blätter auf dem Stoff! Ich hatte einen Rohling für ein Album, dem ich schon lange ein schönes Cover basteln wollte.
Ich habe eine schnelle Methode gewählt und den Stoff auf die äußeren Blätter Papier gebügelt, die Stoffränder bei 2 cm abgeschnitten, nach innen gefaltet und angeklebt.
Taschen habe ich auch verziert, aber ohne kleben. Die Lederstücke sind per Hand aufgenäht (das Ergebnis ist ein bisschen im Asian Style – und passt ja ganz gut zu meinem japanischen Ahorn):
Love,